AKI&KUNIKO
Ha
Acoustic Music Records 319.1318.2


Der hochgenuss fangt schon beim harausnehmen der CD an:die oberseite des silberlings ist volling schwarz,die silberne beschriftung erfullt von anordnung und quantitat bereits eine kardinalforderung japanischer asthetik:die der reduktion.kaum jemand macht sich viel gedanken daruber,dass die reduktion in der westlichen poetik,architektur,musik und-backett!-auf der buhne naturlich einer lrktion aus japan zu verdanken war,erteilt 1908/09 in england und nicht erst Tony Scott ("music for zen meditation")in den sixies.das ware einen exkurs wert.wir aber konzentrieren uns auf diese platte,deren knappen titel ich nicht schlussig ubersetzen kann,weil "Ha"sowohl "Zen",ais auch "Blatt","Laub","Gruppe","Fest","Fuhrerschaft"oderschlicht "Jal"heiBen kann.-Ja!Ja! endlich,endlich ist sie da,die schon so lange ersehnte begegnung von gitarre und kotoharfe.das stichwort tony scott ist so zufallig nicht gewahlt,bietet doch jene legendare LP (auf der klarinette,shakuhachi und koto meditationsmusik als katharsis-eriebnisse,wie sie der hektische okzident noch nie gehort hatte)im wesentlichen ebenfalls diese musik einer endlich gelungenen begegnung zweier im prinzip inkompatibler welten.gitarrist AKI und die ganz auBerordentliche kotoharfenistin KUNIKO spieien seit 2003 zusammen.AKI ist unter steelstringern langst zum vertrauten geworden und spielte bereits mit der creme der gitarristen im katalog von Acoustic Music Records.KUNIKO ist uns neu.und was beide hier zubereiten,ist doch in sofern auch neu und nicht mehr kongruent an die philosophie tony scotts &co.anzulegen,ais AKI durchaus viele okzidentale spielweisen und motive in seine musik einflicht,bis hin zu blues und musique concrete,zu fruhem cage,haubenstock-ramati,berio,stockgausen.aber nur das harmonisierende ostliche denken ermoglicht,was destruktives west-denken zwingend zum blow-up fuhren muss.AKI&KUNIKO bieten sehr woll meditative musik,aber nicht nur.es gibt-beispiele:"TRUST"oder das titelstuck-bemerkenswerte exkursionen in gefilde.in denden sich der "postmoderne"dekonstruktivismus von bailey,frith &co.ganz erstaunlich mit dem satori (der heiteren ruhe)zu bewundernswerter einheit verbindet.kimio eto,der groBe japanische kotoist,hat dazu vor jahzehnten wesentliche vorarbeiten geleistet.KUNIKO fuhrt das weiter,kompromisslos,wie hier zu horen:auch live.der worter sei genug getan:diese platte ist ein meilenstein,eine offenbarung,ein geschenk,fast des himmels,fast.....

Alexander Schmitz